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Holzvorratsmessung ergibt: Hessen hat großen Nachholbedarf beim Waldschutz

Hamburg, 6.12.2013 - Hessen-Forst zerstört alte und ökologisch wertvollste Buchenwälder, die von zentraler Bedeutung für den Klima- und Artenschutz in Hessen sind. Das belegt eine aktuelle Holzvorratsmessung von Greenpeace (http://gpurl.de/FS_Holzvorrat_Hessen).

Zur Holzvorratsmessung:
Im Februar und März 2013 hat Greenpeace Holzvorratsmessungen in alten Buchenwäldern im hessischen Staatswald durchgeführt. Aktivisten kartierten in zwölf Messquadranten von jeweils einem Hektar alle Bäume mit einem Durchmesser von mehr als sieben Zentimetern Brusthöhendurchmesser (BHD). Aus den Informationen wurden der Holzvorrat sowie die Menge an Kohlendioxid abgeschätzt, die das Waldgebiet der Atmosphäre bereits entzogen hat.

Das Ergebnis:
- Bei neun von zwölf Quadranten alter Buchenwälder liegen die ermittelten Holzvorräte zum Teil weit unter dem bundesweiten Durchschnitt aller Wälder von 330 Vorratsfestmeter pro Hektar (Vfm/ha).
- Der Quadrant mit dem niedrigsten Vorrat weist nur 87 Vfm/ha auf. In diesem alten Buchenwald wurde ein starker Holzeinschlag durchgeführt, sodass hier fast eine Freifläche entstand. Besonders brisant: Das Waldgebiet liegt in einem europäischen Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet 5017-302, Sackpfeife), das unter anderem dem Schutz von Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwäldern dient. Hier speichern die verbliebenen Bäume nur 113 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar.
- Der vorratsreichste Quadrant mit 1.128 Vfm/ha liegt im Reinhardswald und weist mehr als das zehnfache auf. Dieser Wald wurde viele Jahrzehnte forstlich nicht genutzt. Hier sind in der Holzbiomasse 1.465 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar gebunden.

„Die Wälder in Deutschland dürfen nicht durch verstärkte Holznutzung zu einer zusätzlichen Kohlendioxidquelle werden“, sagt Gesche Jürgens, Waldkampaignerin bei Greenpeace. „Die zukünftige hessische Landesregierung muss eine Wende in der Waldpolitik vollziehen. Ökologie und Klimaschutz müssen im öffentlichen Wald an erster Stelle stehen und Grundlage aller waldpolitischen Entscheidungen sein.“

Weitere Informationen:
Factsheet: http://gpurl.de/FS_Holzvorrat_Hessen
Infografik: http://gpurl.de/Holzvorrat-Hessen

Kontakt:
Gesche Jürgens
Waldkampaignerin
0171-8787833
Email: gesche.juergens@greenpeace.de

Nina Hennings
GIS-Referentin
0171-9737362
Email: nina.hennings@greenpeace.de

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