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Baden-Württemberg: Sichtbare Fortschritte beim Windenergieausbau

Bestand wächst in den ersten drei Quartalen um 20 Anlagen,  38 genehmigt, über 1.200 beantragt 

Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg und BWE-Landesverband legen vorläufige Auswertung vor

Stuttgart. Der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg geht voran. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wuchs der Bestand um 20 Windenergieanlagen - im gesamten Vorjahr lag der Zuwachs noch bei 18 Anlagen. Bei den Genehmigungen sieht es ebenfalls besser aus. Von Januar bis Ende September wurden 38 Windräder genehmigt, bis zum 8. Oktober kamen noch einmal 16 neue Genehmigungen hinzu. Auf die neuen Zahlen weisen die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (PEE BW) und der BWE Landesverband Baden-Württemberg hin. Hoffnung machen auch die Zahlen der in Planung befindlichen Anlagen. Bei den Behörden liegen derzeit Genehmigungsanträge über mehr als 1.200 Anlagen. Die meisten wurden in diesem Jahr eingereicht. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht das Bundesland 100 neue Windenergieanlagen pro Jahr. 

In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Bestand um 20 Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 126 Megawatt gewachsen. Diese Zahl ergibt sich aus 28 neu errichteten Anlagen abzüglich der acht ausgedienten Anlagen, die im selben Zeitraum zurückgebaut wurden. Durch Nachmeldungen bis Ende Oktober können sich die Zahlen noch geringfügig verändern. 

Genehmigt wurden bis Ende der ersten Oktoberwoche 54 Anlagen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 gab es insgesamt 52 Genehmigungen, zwei weniger als bislang in diesem Jahr. Die vorläufigen Zahlen basieren auf Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur, Stand 8. Oktober 2025. 

Branche investiert massiv in den Bau neuer Anlagen

Positiv zu werten ist die Zahl der in Planung befindlichen Windenergieanlagen. Rund 1.280 Anlagen liegen bei den Landratsämtern zur Genehmigung vor, die Mehrzahl, rund 1.100, wurden in diesem Jahr eingereicht. Zum Vergleich: Derzeit drehen sich im Südwesten rund 820 Windräder mit einer installierten Leistung von rund 2.000 Megawatt.

Ein Genehmigungsantrag hat eine Vorlaufzeit von mindestens sechs bis zwölf Monaten und erfordert hohen Planungs- und Gutachteraufwand. Die Projektierungsunternehmen investieren in diesem Zeitraum je nach Komplexität des Standorts pro einzelner Windenergieanlage bis zu 100.000 Euro. 

Die Unternehmen haben somit die bemerkenswerte Summe von 50 bis 100 Millionen Euro auf eigenes Risiko in ihre baden-württembergischen Projekte investiert. Dies tun sie im Vertrauen darauf, dass ihre beplanten Standorte über die laufenden Regionalplanverfahren tatsächlich als Windvorranggebiete ausgewiesen werden. Für die Investitionssicherheit in Baden-Württemberg ist es daher von zentraler Bedeutung, dass die Regionalpläne zügig fertiggestellt werden - den 30. September 2025 als Vorgabe des Landes haben viele jedoch nicht eingehalten. 

100 neue Windräder pro Jahr erforderlich

Es geht also voran im Land. Pro Jahr braucht das Bundesland mehr als 100 neue Windräder, um Haushalte und Industrie günstig und sicher mit Strom zu versorgen. Damit die Ausbauzahlen steigen können, dürfe der Bund der Windenergie keine neuen Steine in den Weg legen, fordert PEE-BW-Geschäftsführer Jürgen Scheurer. Auch müssten die Behörden personell und organisatorisch in die Lage versetzt werden, die Genehmigungsanträge abzuarbeiten. 

Mit den eingereichten Anträgen wird sich die Anzahl der in Betrieb befindlichen Windenergieanlagen in den nächsten Jahren wohl nahezu verdoppeln. Bis zum Jahr 2040 sind 3.000 Windräder mit einer installierten Leistung von insgesamt 12.000 Megawatt erforderlich, um das Land mit dem benötigten Ökostrom zu versorgen. Pro Jahr ist daher in den kommenden 16 Jahren eine zusätzliche Leistung von über 600 Megawatt nötig. Das entspricht mehr als 100 Windrädern.

Der Boom ist vorbereitet - jetzt darf er nicht ausgebremst werden

Die Zahl der beantragten Anlagen markiert einen Wendepunkt und einen Erfolg der politischen Weichenstellungen im Land. Die systematische Beschleunigung der Genehmigungsprozesse durch das Land zeigt langsam Wirkung. Darüber hinaus arbeiten Branchen und Netzbetreiber bereits an der Synchronisation von Erneuerbaren Energien und Netzausbau.  "Die Basis für einen massiven Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg ist gelegt", so Jürgen Scheurer. "Jetzt gilt es, diese Projekte auch zu realisieren." 

Doch dieser Weg droht derzeit ins Stocken zu geraten. Die meisten Regionalverbände in Baden-Württemberg haben ihre Windenergie-Vorrangflächen nicht zum Zieltermin 30. September 2025 ausgewiesen. In lediglich drei Verbänden wurde der Satzungsbeschluss rechtzeitig gefasst. "Die restlichen Regionalverbände müssen jetzt rasch nachziehen. Nur so kann sichergestellt werden kann, dass aus Anträgen auch Genehmigungen werden", sagt Julia Wolf, Vorsitzende des BWE Landesverband Baden-Württemberg.

Voraussetzung für einen Windkraftboom im Land ist auch, dass die Behörden personell und organisatorisch in die Lage versetzt werden, die anstehenden Genehmigungsverfahren für die geplanten Windenergieanlagen effizient zu bearbeiten. Hier braucht es endlich die angekündigten Erleichterungen: mehr Standardisierung, digitale Prozesse und klare Zuständigkeiten. Und es braucht Rückenwind vom Bund - mit weniger Bürokratie, nicht mehr.

Es gilt, die Windenergieprojekte auch auf die Fläche zu bringen.

"Die Botschaft ist klar: Die Saat für eine neue Ära der Windkraft in Baden-Württemberg ist längst ausgebracht. Jetzt darf niemand die Ernte gefährden", sagt Julia Wolf, Vorsitzende des BWE Landesverband Baden-Württemberg. 

Die enormen Investitionen, der derzeit in die Windenergie im Südwesten getätigt werden, sind ein klares Bekenntnis privater Akteure zum Standort Baden-Württemberg. Der Südwesten könnte ein regelrechtes Konjunkturprogramm erleben - getragen von privaten Investoren, verankert in der Region und mit direkter Wirkung auf Wertschöpfung und Beschäftigung. 

Die Windenergie ist ein wesentlicher Baustein für eine günstige und von fossilen Energieträgern unabhängige Energieversorgung. Damit sichert sie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Land, trägt zu einer bezahlbaren Energieversorgung der Haushalte bei und wirkt den bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels entgegen.

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