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Wird 2014 ein Zecken-Rekordjahr?

Biologen messen im Winter 2013/14 eine durchgehende Zeckenaktivität - doch den Blutsaugern könnte bald die Puste ausgehen

Berlin, 27. März 2014. Zecken waren in den Wintermonaten in Deutschland wetterbedingt ungewöhnlich lebhaft. Biologen der tick-radar GmbH, die das Verhalten der Zecken an sieben verschiedenen Standorten in ganz Deutschland beobachten, registrierten an allen Messstationen winterliche Zeckenaktivität. Zum Teil hielt die Aktivität der Blutsauger den ganzen Winter hindurch an. Doch was bedeutet das für das weitere Zeckenjahr 2014?

"Wir konnten in den Wintermonaten an allen tick-radar-Stationen Zeckenaktivität beobachten", so Dr. Olaf Kahl von tick-radar. Meist handelte es sich um das Erwachsenenstadium des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus). In einem Fall war diese winterliche Aktivität sogar durchgehend. Nach den äußerst milden Temperaturen ab dem 6. Februar begann die Zeckenaktivität Mitte Februar fast überall in Deutschland steil anzusteigen. Bei anhaltend mildem Wetter erreichte sie bis Mitte März ein hohes, mitunter sogar sehr hohes Niveau - das ist im Vergleich zu anderen Jahren überdurchschnittlich früh. "Ähnliche Beobachtungen haben wir zuletzt im Frühjahr 2007 nach einem extrem milden Winter gemacht", erinnert sich Kahl. Und das für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Niveau der Zeckenaktivität hält bis jetzt an. Dazu passt, dass in den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 dem Robert-Koch-Institut bereits 5 Fälle der durch Zecken übertragenen Viruserkrankung FSME gemeldet wurden. Es ist der zweithöchste Wert zu diesem Zeitpunkt seit Beginn der FSME-Meldepflicht im Jahr 2001.

Zecken-Rekordjahr zu erwarten?

Doch was bedeutet das für die in den kommenden Monaten und im Sommer 2014 zu erwartende Zeckenaktivität? "Meteorologische Voraussagen sind über etwa eine Woche zuverlässig", so Kahl, "bei langfristigen Wettervorhersagen muss man hingegen vorsichtig sein." Da die Zeckenaktivität stark von den Wetterbedingungen abhängig sei, gelte hier dieselbe Einschränkung.

Zecken sind 2013/14 in Deutschland gut durch den Winter und aus dem Winter gekommen. Aber ihre Energiereserven sind begrenzt, und die winterliche Wirtsuche und die hohe Frühjahrsaktivität hat die Zecken wertvolle Energie gekostet. Diese verbrauchte Energie steht ihnen für den Rest des Jahres nicht mehr zur Verfügung. "Das spricht nicht für eine überdurchschnittliche Zeckenaktivität in den kommenden Monaten und im Sommer", folgert Kahl, "viel wird aber davon abhängen, wie günstig oder ungünstig die Wetterbedingungen für Zecken in den kommenden Monaten sein werden. Und das weiß heute niemand."

Zeckenschutz ist Pflicht

Bei einem Aufenthalt im Grünen sollte Zeckenstichen mit geeigneten Maßnahmen vorgebeugt werden. Dazu zählt: auf Waldwegen bleiben, Kontakt zur Wegrandvegetation vermeiden, lange Hosenbeine in die Socken stecken, Repellents anwenden sowie Körper und Kleidung nach einem Waldbesuch gründlich absuchen. Zusätzlich kann man sich auf www.zeckenwetter.de vorab über die aktuelle Zeckengefahr informieren. Sollte es doch zu einem Zeckenstich kommen, sind saugende Zecken möglichst umgehend zu entfernen. Vor der FSME schützt eine Impfung. Gegen die Lyme-Borreliose gibt es zwar eine Schutzimpfung für Hunde, leider aber nicht für den Menschen.

Nähere Informationen sowie Pressebilder der Prognosekarte zum Download unter www.zeckenwetter.de.

Medienkontakt:
Dr. Olaf Kahl
tick-radar GmbH
Haderslebener Straße 9
12163 Berlin
Telefon: 0176-61141395
E-Mail: kahl@tick-radar.de oder dautel@tick-radar.de

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