Abdruck: Gewinner ausgezeichnet
Journalistenpreis 2014 geht an die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Spiegel Online, WDR 5 und HR-Fernsehen
Die Initiative proDente e.V. verleiht 2014 bereits zum neunten Mal in Folge den Journalistenpreis Abdruck für herausragende Beiträge, die zahnmedizinische und zahntechnische Themen für eine breite Öffentlichkeit verständlich darstellen. Die Sieger in den vier Kategorien sind Dr. Lucia Schmidt (Print), Frederik Jötten (Online), Thomas Samboll (Hörfunk) und das Redaktionsteam von service:gesundheit (TV).
Der Jury gehörten auch in diesem Jahr wieder Experten aus Wissenschaft, Zahntechnik, Journalismus und PR an, die über eine Vielzahl an Einreichungen in vier Kategorien diskutiert und schließlich ihr Votum getroffen haben.
Qualitätsjournalismus überzeugt
Unter den Printeinsendungen wurde der Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung „Herein, Herr Dr. dent!“ von Dr. Lucia Schmidt einstimmig zum Gewinnerbeitrag gekürt. Die Autorin beschreibt den Hausbesuch eines Zahnarztes bei einer Seniorin. Anhand der sehr persönlichen Darstellung der Patientengeschichte skizziert sie den derzeitigen Versorgungsstand von Pflegebedürftigen in Deutschland und gibt einen Überblick über Planungen, Entwicklungen, Modellprojekte und Perspektiven. „Das Thema ist aktuell und zukunftsorientiert, es betrifft jeden irgendwann und ist daher ausgesprochen gut gewählt,“ äußert sich Kerstin Quassowsky, Medizinjournalistin, Redakteurin der BILD am Sonntag und Abdruck-Preisträgerin aus 2008, zum Juryurteil. „Der Artikel ist sehr gut geschrieben und mit zahlreichen wichtigen und hilfreichen Informationen gespickt.“ Er beleuchte nicht nur die wesentlichen Aspekte, sondern zeige mehrere Seiten auf, was für die journalistisch anspruchsvolle Recherche spreche, befindet die Jury weiter.
Amüsante Kolumne mit Mehrwert
Frederik Jötten schreibt seit mehreren Jahren humorvolle Beiträge über medizinische Themen in der Spiegel Online Kolumne „Wir machen uns mal frei“. Seine Einreichung „Das Ungeheuer von Loch Karies“ wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie Online ausgezeichnet. Der Autor berichtet hierin mit ironischer Note über seine Erlebnisse bei einer Zahnreinigungssitzung und der nachfolgenden Kontrolle durch den Zahnarzt. Ergänzt wird der Beitrag durch ein Experteninterview über die Notwendigkeit von Prophylaxe. „Der Aufmacher ist sehr gut, und der Beitrag ist fachlich korrekt“, erklärt Professor Dr. Michael Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Köln, die Bewertung. „Zudem ist die Kolumne witzig, unterhaltend und packt den Leser dadurch bis zum Schluss.“ Die pointierte Schreibe wecke nicht nur Lust auf mehr, sondern nehme ein Stück weit an Schwere. Die Wirkung: Zahnarztbesuche und die tägliche Zahnpflege werden mit positiven Emotionen behaftet. Als weiteren Pluspunkt sieht die Jury die Aufmachung des Online-Artikels: „Auf dem Portal kann der Leser sein Wissen direkt vertiefen und zusätzliche Informationen rund um die Mundgesundheit einholen“, so Jurymitglied Dirk Kropp, Geschäftsführer von proDente. „Bildmaterial und nützliche, weiterführende Links verschaffen schnell einen guten Überblick über das Thema.“
Fundierte Informationen für die Hörer von WDR 5
Wie verhält man sich bei einem Zahnunfall? Dieser Frage widmet sich Thomas Samboll in seinem Beitrag „Ab in die Box: Erste Hilfe für ausgeschlagene Zähne“, der im Rahmen der Sendung Leonardo auf WDR 5 ausgestrahlt wurde. Seine Einreichung wurde von der Jury für den ersten Platz in der Kategorie Hörfunk ausgewählt. „Nicht nur die spannende Themenauswahl hat uns überzeugt, denn Zahnunfälle kommen in den Medien nicht allzu häufig zur Sprache“, kommentiert Thomas Lüttke, Zahntechnikermeister und Vorstand des VDZI, die Entscheidung. „Viele Menschen wissen gar nicht, was sie in einem solchen Fall tun können. Der Autor klärt die Zuhörer auf und gibt wichtige Tipps, wie sie einen ausgeschlagenen Zahn erhalten können.“ Samboll führt anhand eines Fallbeispiels Möglichkeiten, richtige Verhaltensweisen und Perspektiven auf. Die gut eingebrachten O-Töne sorgen dafür, dass sich der Hörer in die Geschichte einfühlen und Empathie entwickeln könne und bis zum Ende aufmerksam dabeibleiben würde, so die Jury weiter.
service:gesundheit räumt erneut in der Kategorie TV ab
Begeistert zeigt sich die Jury von dem Beitrag „Schleichende Gefahr – Volkskrankheit Parodontitis“, der im HR-Fernsehen gezeigt wurde. Hierin begleitet das Redaktionsteam von service:gesundheit einen Betroffenen während der gesamten Dauer seiner Behandlung und geht dabei der Erkrankung auf den Grund, nennt Ursachen, Auswirkungen und beschreibt die Therapie. Animationen helfen dem Zuschauer, die Folgen einer Parodontitis zu begreifen. Im Studio erörtern Moderatorin, Zahnarzt und Patient Fakten und Behandlungserfolg. „Der gezeigte Inhalt ist fachlich perfekt, auf einem großartigen Niveau“, äußert sich Prof. Noack. „Die Redaktion hat das Thema souverän umgesetzt und für die breite Öffentlichkeit verständlich aufbereitet.“ Jurorin Quassowsky ist beeindruckt, „wie lange der Patient begleitet wurde. Dies spricht für ein besonderes Engagement, dieses wichtige Thema darzustellen, und von fundierter Recherchearbeit.“ Damit gewinnt das Redaktionsteam bereits zum zweiten Mal den Journalistenpreis Abdruck.