Pressemitteilung BoxID: 763391

MISEREOR verurteilt Bombardements auf Krankenhäuser im Sudan

Aachen, 9. Mai 2014 - Nach mehreren gezielten Bombardements der sudanesischen Regierung in Khartoum auf die beiden einzigen Krankenhäuser in den Nuba-Bergen der Region Südkordofan verurteilt MISEREOR die Aggressionen gegenüber Zivilisten auf schärfste.

"Die Bombardierung von Zivilisten, zumal Schwerverletzten und Kranken, ist ein unmenschlicher Akt und ein grober Verstoß gegen die Menschenrechte", erklärte Maria Klatte, Leiterin der Afrika-Abteilung bei MISEREOR. Durch aktives Engagement der internationalen Gemeinschaft müsse die Regierung in Khartoum dazu bewogen werden, die Konventionen des humanitären Völkerrechts einzuhalten und keine Zivilisten zum Ziel militärischer Angriffe zu machen.

Am 1. und 2. Mai waren von Militärfliegern der Sudan Armed Forces (SAF) des sudanesischen Militärs unter Präsident Omar Al-Baschir 11 Bomben auf das Areal des von MISEREOR unterstützten katholischen Mother of Mercy Hospital in Südkordofan in den Nuba-Bergen gefallen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt und Teile des Areals beschädigt. Das Krankenhaus bietet eine medizinische Grundversorgung für über 150.000 Menschen jährlich. Das für 80 Betten ausgerichtete Krankenhaus hat durchschnittlich 400 Patienten zu versorgen, einige von ihnen sind in Zelten untergebracht.

"Als die Bomben kamen, flüchteten Patienten und Personal in die umliegenden Gebiete, darunter Schwerverletzte und Kranke. Viele Menschen kommen mit massiven Verletzungen in das Mother of Mercy Hospital, da sie immer wieder Bombardierungen ausgesetzt sind oder ins Kreuzfeuer der Kämpfe zwischen der SAF und den SPLA-Rebellen aus dem Südsudan geraten", berichten Mitarbeiter des Krankenhauses. Noch immer trauen sich viele Patienten nicht zurück ins Krankenhaus. Wenige Tage später wurde auch die zweite Gesundheitseinrichtung von Bomben stark beschädigt.

Macram Max Gassis, emeritierter Bischof der Diözese El Obeid, die Träger des Mother of Mercy Krankenhauses ist, hatte die Angriffe als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und sich mit einem dringenden Appell an den Präsidenten Al-Baschir gewandt.

Obwohl sich die Bevölkerung in der Nuba-Region mehrheitlich ethnisch und kulturell zum Südsudan zugehörig fühlt, gehört die Region immer noch zum Sudan. Den Provinzen Südkordofan und "Blue Nile" wurden nur eine begrenzte Autonomie zugesprochen. Die Regierung in Khartoum geht mit äußerster Brutalität gegen das Volk der Nuba vor. Die Bombardierungen der Region in Südkordofan hat Tausende Menschen das Leben gekostet und Hunderttausende zur Flucht in den Südsudan, nach Kenia und Uganda getrieben. Von den Verbliebenen sind viele in die Nuba-Berge geflohen, wo sie sich in Höhlen verstecken, um Schutz vor den Bombardierungen und den Gewalttaten der Armee und den Rebellen zu suchen. Insbesondere Kinder leiden an Hunger und durch Unterernährung verursachte Krankheiten. MISEREOR befürchtet jetzt eine Verschärfung der Lebensmittel-Krise in der gesamten Region, da die Auseinandersetzungen im Südsudan sowie die Kämpfe im Sudan Ernteausfälle mit sich bringen werden.

MISEREOR unterstützt zurzeit die Menschen und Flüchtlinge rund um das Krankenhaus in den Nuba-Bergen mit Nothilfeprojekten in Höhe von 400.000 Euro. Über das Krankenhaus und seine Außenstationen konnten neben der medizinischen Versorgung über 30.000 Menschen mit Grundnahrungsmitteln, Zelten, Decken und Haushaltsmitteln versorgt werden. MISEREOR ist seit Jahrzehnten in der Projektförderung auf dem Gebiet des früheren Sudan engagiert. Derzeit unterstützt MISEREOR insgesamt 8 Projekte im Sudan und 17 Projekte im Südsudan. Im Südsudan werden vor allem Projekte des kirchlichen Gesundheits- und Schulwesens unterstützt.

Weitere Informationen:
- MISEREOR-Pressestelle, Barbara Wiegard, Tel.: 030 44 35 19 88, Mobil: 01 70 / 5 74 64 17, Mail: barbara.wiegard@misereor.de
- MISEREOR - das Entwicklungshilfswerk der katholischen Kirche im Internet: www.misereor.de
- Spendenkonto 10 10 10, Pax Bank Aachen, BLZ 370 601 93
- Meldungen: www.misereor.de/presse
- Facebook: www.facebook.com/misereor
- Google : https://plus.google.com/ misereor
- Twitter: www.twitter.com/misereor
- RSS-Feed: www.misereor.de/rss-feeds

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo rechts) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton und Informationsmaterialien. Die Convento GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Convento GmbH gestattet.
© 2025 Convento GmbH