Was ehrenamtliches Engagement alles bewirken kann, zeigte sich heute am Universitätsklinikum Regensburg (UKR). Der Klinikumsvorstand würdigte die hier ansässigen Fördervereine für ihre Unterstützung, die sie Patienten und Angehörigen, aber auch dem medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt zukommen lassen.
Sie setzen oft dort an, wo die Regelversorgung endet: ehrenamtliche Helfer. Im medizinischen Bereich kümmern sie sich zumeist um seelische oder soziale Belange, setzen sich aber auch aktiv dafür ein, die wissenschaftliche Arbeit in bestimmten Bereichen zu fördern. Bei manchen geht das Engagement so weit, dass sich aus dem persönlichen Einsatz etwas weit Größeres entwickelt: ein Förderverein. Am UKR sind gleich sieben davon ansässig. Der Vorstand des Regensburger Universitätsklinikums dankte den UKR-nahen Vereinen am Abend des 23. Oktober 2018 im feierlichen Rahmen für ihre Leistungen. „Wie wichtig der Einsatz der Fördervereine für unsere Patienten, für Angehörige und unsere Mitarbeiter ist, erleben wir tagtäglich in dem so sensiblen Umfeld eines Universitätsklinikums. Sie sehen, wo Hilfe nötig und sinnvoll ist. Sie investieren Ihre Zeit, Ihre sozialen Kontakte und bringen sich mit vollem Herzen ein. Ihre Hilfe ist unbezahlbar und niemals umsonst“, würdigte Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, die anwesenden Vertreter der Fördervereine am UKR.
Von Sonnencreme bis Hausbau – Engagement hat viele Facetten
Das jüngste Großprojekt eines Fördervereins in Regensburg ist das Patienten- und Angehörigenhaus der Leukämiehilfe Ostbayern e.V., das komplett spendenfinanziert nach zwei Jahren Bauzeit im Juni 2018 eröffnet werden konnte. Es steht Patienten und deren Angehörigen zur kliniknahen und kostengünstigen Übernachtung zur Verfügung und bietet darüber hinaus vielfältige Unterstützungsangebote.
Doch auch die kleineren Projekte von Fördervereinen haben eine große Wirkung: So finanziert der Förderverein für Kinder und Erwachsene mit seltenen Erkrankungen (FSER e.V.) unter anderem Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor für an Xeroderma pigmentosum erkrankte Patienten, die sogenannten Mondscheinkinder. Der Förderverein für Palliativmedizin ermöglicht neben vielen weiteren Projekten einen ambulanten, palliativmedizinischen Dienst, der Betroffenen auch zuhause die bestmögliche Versorgung bietet. Der Fortbildung und Vernetzung hat sich der Verein der Freunde und Förderer der Pflege am Universitätsklinikum Regensburg e.V. (VFFP e.V.) verschrieben, der regelmäßig Fort- und Weiterbildungen für Pflegekräfte deutschlandweit organisiert, um Wissen zu bündeln und weiterzugeben. Um Herzenswünsche krebskranker Kinder und therapeutische Angebote wie Mal- und Musiktherapie kümmert sich der Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern e.V. (VKKK), der zudem ein Elternhaus am Klinikum ermöglicht hat. Das Rettungszentrum Regensburg e.V. engagiert sich bereits seit Jahren in der Verbesserung der Notfallversorgung durch Trainings, Fortbildungen und durch die Förderung neuer Technologien und wissenschaftlicher Arbeit in der Notfall- und Rettungsmedizin. Einer der bekanntesten Förderer am UKR ist zudem die KUNO-Stiftung, die im Zuge der Errichtung der Kinder-Universitätsklinik Ostbayern (KUNO) im Jahr 2003 entstanden ist und sich nach wie vor um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kinderklinik kümmert.
Fördervereine machen oft den Anfang
Viele der Projekte, die einst von den Fördervereinen initiiert und in einer Anschubphase finanziert wurden, werden inzwischen entweder von den Krankenkassen übernommen oder innerhalb der klinischen Regelversorgung abgedeckt. Hierzu zählt beispielsweise die psychoonkologische Betreuung, die heute jedem onkologischen Patienten am UKR regulär zur Verfügung steht, ursprünglich aber von der Leukämiehilfe Ostbayern initiiert wurde. „Die Fördervereine helfen unseren Patienten und deren Angehörigen enorm. Durch sie können zusätzliche Leistungen angeboten werden, die genau die Bedürfnisse unserer Patienten treffen und ihnen so in der meist schwierigen Zeit der Erkrankung eine wichtige Stütze bieten“, so Professor Oliver Kölbl weiter. „Ihr Engagement in Lehre und Forschung trägt unter anderem zur Weiterentwicklung einer ausgezeichneten Krankenversorgung bei. Ohne die Vereine wäre vieles, was heute schon Realität ist, noch Zukunftsmusik oder aber gar nicht möglich.“
Neuss - Veröffentlicht von myconvento.com