Veröffentlicht am 02.06.2016   Diskurs Communication GmbH   DE

Energiepreise pendeln sich wieder auf Preisniveau zu Jahresanfang ein

ISPEX-Energiepreisindex: Trotz gestiegener Börsenpreise bleiben Strom- und Gaspreise noch weitgehend stabil

Bayreuth. Die Energiepreise an den Großhandelsplätzen entsprachen im Mai in etwa dem Preisniveau der zweiten Aprilhälfte und bestätigen damit den Aufwärtstrend. Jedoch gaben die Lieferanten die gestiegenen Börsenpreise nur teilweise an die Unternehmen weiter, weswegen der von ISPEX durchschnittlich gebotene Strompreis - wie im April - bei 2,71 Cent je Kilowattstunde lag. Der Gaspreis stieg leicht an: Statt 1,53 Cent je Kilowattstunde wurden im Mai durchschnittlich 1,58 Cent je Kilowattstunde aufgerufen. Die Preise sind damit stabil geblieben und haben sich wieder auf das Preisniveau der Jahreswende eingependelt. Die ISPEX-Experten erwarten jedoch aufgrund ihrer Analyse weiterhin steigende Preise, auch wenn diese insgesamt eher moderat ausfallen dürften.

Trotz Normalisierung der Strompreise zeichnet sich klarer Aufwärtstrend ab

ISPEX beobachtet seit Mitte Februar einen stetigen Anstieg der Börsenpreise bei Jahreslieferungen. Die Strompreise haben sich zwar nach den unerwarteten Kurssprüngen in der zweiten Aprilhälfte wieder normalisiert, doch ein Aufwärtstrend zeichnet sich klar ab.

Als Grund für den erwarteten Preisanstieg nennen Experten den seit Monaten stattfindenden Aufwärtstrend der Rohöl- und Kohlepreise. Der höhere Kohlepreis hat direkte Auswirkungen auf die Stromproduktion, denn Kohle stellt nach wie vor den wichtigsten Rohstoff des bestehenden Kraftwerksparks dar. Die Hauptursache für die Verteuerung von Öl und Kohle ist, dass die Fördermenge konstant bleibt, aber die Nachfrage steigt. Darüber hinaus schwächelt der Euro - gemessen am Dollar - zurzeit und da sowohl Öl als auch Kohle weltweit in Dollar gehandelt werden, bedeutet das einen zusätzlichen Preisanstieg für den Euro-Raum.  

Energieexperten sind sich aufgrund der Nachfragesituation einig, dass der Ölpreis und damit auch die Energiepreise weiter ansteigen werden. "Allerdings sprechen das weltweit enorme Angebot und die Bereitschaft der ölfördernden Staaten, die Produktion eher auszuweiten als einzuschränken dafür, dass es keine dramatischen Preissteigerungen geben wird", beruhigt Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG. Hinzu kommt, dass bei stetigem Preisanstieg die Förderung durch das sogenannte Fracking, vor allem in den USA, wieder rentabel und attraktiver wird und so die Fördermenge erhöht werden kann. Auch das spricht gegen einen massiven Preisanstieg.

Günstiger Liefervertrag: Unternehmen sollten sich dringend Marktüberblick verschaffen

Die höheren Börsenpreise wurden bis jetzt größtenteils von den Energielieferanten noch nicht an die Unternehmen weitergegeben. Wie ISPEX anhand elektronischer Auktionen und Ausschreibungen ermittelt hat, lag der durchschnittlich gebotene Strompreis auch im Mai weiterhin bei 2,71 Cent je Kilowattstunde, genauso wie im April. Verteuern sich die Energiepreise an den Großhandelsplätzen, werden die Energielieferanten ihre Preise auch erhöhen. Wie hoch dieser Preisanstieg sein wird, hängt von der Einkaufsstrategie des jeweiligen Lieferanten ab.

Die Frage für die Unternehmen lautet: Wie günstig deckt sich der Lieferant selbst ein und wird er diese Preise an den Endverbraucher weitergeben? "Allen Unternehmen, die überlegen, sich mit Stromlieferverträgen zu festen Preisen für die kommenden Jahre gegenüber weiter steigenden Preisen abzusichern, wird dringend empfohlen, sich durch elektronische Auktionen oder Online-Ausschreibungen einen Marktüberblick zu verschaffen und den günstigsten Lieferanten zu finden", rät ISPEX-Experte Arnold. Um diesen Vergleich zu erleichtern, hat ISPEX eine Online-Plattform für den Energieeinkauf entwickelt.

Gaspreise setzen zu neuem Höhenflug an

Im Vergleich zu Anfang April bleiben die Gaspreise auf dem Höhenflug, auf dem sie sich seit Ende April befinden. Unerwartet fielen die Preise nicht wieder auf das Niveau der Vormonate, sondern blieben stabil. Damit ist ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen, der sich in etwa auf dem Preisniveau zur Jahreswende befindet.

Auch hier ist der Anstieg der Ölpreise als Grund für die Verteuerung zu nennen, der wie bei den Strompreisen, eine direkte Auswirkung auf die Preisbildung hat. Andere Einflussgrößen verursachen meist nur kurzfristige Ausschläge, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Diese Art von Einflussgrößen sprechen in der Regel für eine Abbremsung des Preisanstiegs. Auch beim Gas spielt der schwache Euro eine Rolle, doch es besteht weiterhin ein Überangebot an Gas. Grund dafür ist einerseits der Ausbau von Förderung und Verteilung von LNG. Andererseits sind die deutschen Erdgasspeicher gut gefüllt. Die ISPEX-Experten gehen daher von einem nur moderaten Preisanstieg aus.

Noch können Unternehmen Gaslieferverträge zu günstigen Konditionen abschließen

Wie auch bei den Strompreisen hat die Erhöhung der Gaspreise an den Börsen bis jetzt kaum eine direkte Auswirkung auf die Unternehmen. Der von ISPEX ermittelte durchschnittliche Angebotspreis für Gas lag im Mai mit 1,58 Cent je Kilowattstunde nur ganz leicht über dem April-Wert mit 1,53 Cent je Kilowattstunde.

Viele Energielieferanten haben sich offenbar mit ausreichenden und günstigen Erdgaskontingenten eingedeckt und können sie daher noch zu niedrigen Preisen an die Unternehmen verkaufen. Sehr günstige Konditionen können Unternehmen in den von ISPEX durchgeführten elektronischen Auktionen und Ausschreibungen finden. Aufgrund des zurzeit weiterhin steigenden Großhandelspreises gehen die Energieexperten jedoch davon aus, dass die von den Gaslieferanten angebotenen Preise steigen werden, wenn die momentan noch zur Verfügung stehenden günstigen Gaskontingente aufgebraucht sind.

"Unternehmen sind deshalb gut beraten, die Gelegenheit zu nutzen und sich zumindest mit Teilmengen einzudecken oder sich für ein oder zwei Jahre die derzeit noch günstigen Konditionen zu sichern" empfiehlt Arnold.

"Wie bei der Strombeschaffung gilt es aber auch beim Gas vor dem beschriebenen Hintergrund diejenigen Lieferanten zu finden, die noch ausreichend günstige Mengen anbieten können. Keinesfalls sollten also einfach nur wenige oder gar ein einziges Angebot eingeholt werden, sondern vielmehr auf bundesweit durchgeführte Ausschreibungen zurückgegriffen werden", ergänzt der Experte.

Zur Methodik

Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX-Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX-Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.

Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt. Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.

Hintergrundinformationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.ispex.de.

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