Veröffentlicht am 18.08.2016   Diskurs Communication GmbH   DE

Erste Bilanz zur Energieauditpflicht: Ergebnisse deutlich hinter Plan

Zurückhaltende Maßnahmenumsetzung lässt noch viel Potenzial für bessere Energieeffizienz bei Unternehmen

Bayreuth. Die Bilanz der gesetzlichen Energieauditpflicht fällt bisher eher mäßig aus. Nach einer aktuellen Hochrechnung haben bis heute nicht einmal 50 Prozent der ursprünglich angenommenen 50.000 von der Auditpflicht betroffenen Unternehmen ein vollumfängliches Energieaudit durchgeführt. Darüber hinaus fallen die Auditberichte und die Bereitschaft zur Umsetzung von Maßnahmen sehr unterschiedlich aus, wie die Experten des Energiedienstleisters ISPEX bei der Auswertung begleiteter Projekte festgestellt haben.

"Die vom Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) vorgegebenen Energieeffizienzziele zum Primärenergieverbrauch sind ohne die konsequente Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in den Unternehmen aus heutiger Sicht nicht erreichbar. Hinzu kommt, dass die aufgezeigten Einsparpotenziale in den Unternehmen als Ergebnis der Energieaudits weitaus niedriger als prognostiziert ausfallen.", so die Bilanz von Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam vor kurzem auch eine Befragung von über 3000 Auditoren. Die ISPEX AG führt mit ihrer Consulting-Tochter entsprechende Audits durch und hat die bisherigen praktischen Ergebnisse analysiert.

Hoher Erhebungsaufwand im Vergleich zur Maßnahmenumsetzung

Die Betrachtung der durchgeführten Audits zeigt, dass vor allem bei Einmalaktionen im 4-Jahres-Turnus viel Aufwand für die Datenerhebung entsteht und viele Unternehmen das Augenmerk mehr auf die Erfüllung der Auditpflicht und weniger auf eine nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen und dadurch eine Verbesserung der betrieblichen Energieeffizienz legen.

"Die Lösung dieser Problematik sehen wir in der kontinuierlichen Fortführung der im Rahmen der Auditierung üblichen Aufgaben, um den gesetzlich vorgegebenen Turnus von vier Jahren konsequent zu nutzen. Dies könnte zum Beispiel durch die Einführung von internen Audits oder Managementsystemen erreicht werden", stellt Stefan Arnold fest.

Auf Grundlage der erstmalig zum Dezember 2015 geschaffenen Datentransparenz zur Energieverwendung sollte zukünftig die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen bei den Unternehmen im Vordergrund stehen. Die Verbrauchsdaten und Kennzahlen müssen dagegen automatisch nachgehalten und analysiert werden. Hierzu ist ein kontinuierlicher Prozess in den Unternehmen notwendig.

"Die technisch Verantwortlichen können sich so auf die Ermittlung von Einsparpotenzialen konzentrieren, die meistens in nennenswertem Umfang vorhanden sind. Die größten Potenziale sehen wir bei der Beleuchtung, der Heizung und bei den elektrischen Verbrauchern. Auch durch strukturelle Änderungen und intelligente Steuerungsmöglichkeiten lassen sich oft schon ohne allzu großen finanziellen Aufwand deutliche Effizienzvorteile erzielen", meint Stefan Arnold.

Anreize setzen: Umsetzung von Auditempfehlungen sollte gefördert werden

Eine Umsetzungsverpflichtung für den Maßnahmenplan des Energieauditors gibt es für die Unternehmen nicht. Derzeit gelten die Maßnahmen lediglich als Empfehlungen. Die bisherige Idee hinter dem verpflichtenden Energieaudit ist, dass allein das Erkennen von rentablen Effizienzpotenzialen die Unternehmen zur Umsetzung der Maßnahmen motiviert. Doch die Erfahrung zeigt: Häufig landet der Bericht zum Energieaudit in der Schublade und wird nicht aktiv genutzt. Dem könnte der Gesetzgeber entgegensteuern, indem konkrete Anreize gesetzt werden. Nach Auffassung der ISPEX-Experten ist es sinnvoll, Fördermaßnahmen im Rahmen des Energieaudits an realisierte Verbesserungen zu knüpfen. Förderfähig wäre dann, wer bei der nächsten Auditierung eine Verbesserung der betrieblichen Energieeffizienz nachweisen kann. Der erste Schritt in die richtige Richtung: Jetzt die Empfehlungen des Auditberichts heranziehen, um in den nächsten vier Jahren ein professionelles Energiemanagement im Unternehmen aufzubauen.

"Grundsätzlich sind die meisten Geschäftsführungen sehr offen, um mit Maßnahmen auf die verschiedenen Einsparpotenziale zu reagieren. Aber nicht immer werden die Maßnahmen direkt im Anschluss an das Energieaudit ernsthaft auf ihre Machbarkeit hin überprüft und konsequent umgesetzt", so das Fazit von Stefan Arnold. Wenn die Gesamtergebnisse der Auditpflicht nicht besser werden, werde der Gesetzgeber wohl über attraktive Förderprogramme für die im Zuge des Energieaudits beschriebenen Energieeffizienzmaßnahmen nachdenken müssen, so Arnold.

Neuss - Veröffentlicht von myconvento.com

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ISPEX AG Jürgen Scheurer

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