Veröffentlicht am 07.12.2016   Diskurs Communication GmbH   DE

Weiterhin steigende Energiepreise zum Jahresende

ISPEX Energiepreisindex: Strompreis für Industrie und Gewerbe auf Jahreshöchststand

Bayreuth. Im November stiegen die Strom- und Gaspreise nochmals und toppten damit sogar das Preisniveau des Oktobers. Das bedeutete für die Unternehmen noch schlechtere Konditionen beim Abschluss eines Liefervertrages als im vorherigen Monat und damit höhere Lieferpreise für die kommenden Lieferzeiträume. Diese Entwicklung macht der monatliche Energiepreisindex der ISPEX AG anschaulich. Die Experten des Energiedienstleisters haben die aktuellen Preisentwicklungen analysiert.

ISPEX-Strompreisindex: Bisheriges Jahreshoch wird vom Novemberpreis übertroffen

Auch wenn die Börsenpreise für Strom im November sanken, verschlechterten sich die Konditionen für Unternehmen. Denn der im Oktober erzielte Höchstpreis wurde im November nochmal übertroffen. Statt der im Oktober verlangten 3,45 Cent je Kilowattstunde mussten die Unternehmen im November 3,70 Cent je Kilowattstunde bezahlen. Damit liegen die Novemberpreise auf dem Niveau des Frühjahrs 2015.

„Der Abschluss von Stromlieferverträgen zu festen Zeitpunkten eines Jahres oder gar das Zuwarten bis Ende eines Jahres kann zu erheblichen Nachteilen gegenüber den Wettbewerbern führen“, betont Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG. „Bei erhöhtem Strombedarf kann man angesichts der neuen Volatilität des Strommarkts dieses Vorgehen mittlerweile gar als grob fahrlässige Einkaufsstrategie ansehen“, führt Arnold weiter aus. Er empfiehlt auf dem freien Markt zugängliche Online-Tools. Diese unterstützen die Unternehmen bei der gezielten Marktbeobachtung inklusive Strombeschaffung mittels flexibler Verträge mit Teilmengen. Auf diese Weise minimiert sich das Risiko einer überteuerten Beschaffung. Die Unternehmen sind dabei unabhängig von der Bindung an einen bestimmten Stromlieferanten und können den Einkauf weiter optimieren.

Deutliche Preissenkungen an Strombörsen im November

Nachdem die Strompreise an den Börsen seit September den Oktober hindurch bis Mitte November rasant gestiegen waren, erholten sie sich in der zweiten Novemberhälfte aber auch wieder deutlich. Der Preis für das Frontjahr 2017 liegt dennoch deutlich über dem der Jahre 2018 und 2019.

Zur Mitte des Monats haben sich die Börsennotierungen stabilisiert und fielen sogar in den ersten Dezembertagen nochmal etwas. Grund für den Verlauf des Kurses ist unter anderem die Wartungssituation der französischen Kernkraftwerke. Die dortige Entspannung der Situation führte zum prompten Sinken der Börsenpreise. Die EDF gab jedoch bekannt, dass die Kernkraftwerke länger als ursprünglich geplant im Wartungsmodus bleiben und somit keinen Strom in das Netz einspeisen können. Diese Maßnahme kann als ein Faktor dafür angesehen werden, dass der Abfall des Strompreises auf höherem Niveau als im September gestoppt wurde.

Nicht ganz eindeutig ist weiterhin die Wechselwirkung der Strom- und Kohlepreise. Ein Teil der Experten machen die Entwicklung der Kohlepreise für die Strompreise verantwortlich, der andere Teil sieht die Kohlepreise als Auswirkung der Strompreisentwicklung. Fakt jedoch ist die Parallelität der beiden Preiskurven. Vieles spricht dafür, dass die Wartungssituation der französischen Kernkraftwerke ab September den seit Mai stetigen Aufwärtstrend des Kohlepreises nochmals beschleunigt hat, die Wechselwirkung nun aber wieder umgekehrt wurde.

Stefan Arnold sieht im Kohlepreis den besten Indikator für die Entwicklung der Strompreise sowie deren jüngste Stabilisierung. Auch wenn die Bekanntmachung der chinesischen Regierung zur Kürzung der Fördertage für inländische Kohle den internationalen Kohlepreis beflügelte, dürfte ein dauerhafter Anstieg kaum zu erwarten sein, da die Lager gut gefüllt sind.

Der Beschluss der Förderkürzung der OPEC-Staaten und Russlands für Rohöl Ende November hatte hingegen keine Auswirkungen auf die Kohle- und Strompreise.

ISPEX-Gaspreisindex: Preise steigen etwas

Der Preistrend zeigte sich auch bei Gaslieferverträgen im November. Verglichen mit Oktober mussten die Unternehmen hier schlechtere Konditionen akzeptieren. Im Durchschnitt betrug die Kilowattstunde im Oktober 1,77 Cent je Kilowattstunde, im November stieg der gebotene Preis jedoch auf 1, 81 Cent je Kilowattstunde.

Aufgrund der insgesamt höheren Erdgaspreise an der Börse mussten sich auch die Unternehmen mit höheren Beschaffungspreisen abfinden. Man muss jedoch sagen, dass sich der Anstieg der Preise im Rahmen hält. Vergleicht man die Konditionen für den Abschluss von Lieferverträgen für Erdgas mit denen der vorherigen Jahre, liegen die momentanen Preise immer noch unter den Vorjahrespreisen und insbesondere unter denen der noch weiter zurückliegenden Jahre.

„Gas kann also mit Fug und Recht noch immer als günstig bezeichnet werden“, konstatiert Energieexperte Arnold. „Wie sich der Gaspreis entwickelt, ist maßgeblich von den Notierungen an den Großhandelsplätzen abhängig. Die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Preise ist allerdings größer“, so seine Einschätzung.

Entwicklung des Ölpreises für Gaspreise entscheidend

Obwohl viele mit einem Anstieg der Gaspreise rechneten, sanken diese Anfang November. Die erwartete Aufwärtsbewegung traf erst Mitte des Monats ein. Stefan Arnold führt die zunächst einsetzenden Preissenkungen auf das Spiel von Angebot und Nachfrage zurück. Das bestehende Gasangebot bei etwas gesunkener Nachfrage an den Märkten bewirkte an allen europäischen Handelsplätzen einen Anstieg des Gaspreises.

„Sofern keine Sondereffekte eintreten, dürfte die weitere Entwicklung der Gaspreise bei einem gleichbleibenden Angebots- und Nachfrageverhältnis vor allem von der Entwicklung der Rohölpreise abhängen“, ist sich Stefan Arnold sicher.

Durch den Beschluss der OPEC-Staaten, die tägliche Fördermenge um 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen Barrel zu kürzen, wurde der Rohölpreis entscheidend beeinflusst. Der Verknappung der Fördermenge stimmte auch Russland zu und will künftig 300.000 Barrel täglich weniger fördern. Der Rohölpreis hat sich seit 2014 fast halbiert und soll so wieder gestützt und auf ein höheres Preisniveau gehoben werden.

„Allerdings erscheint diese Maßnahme eher als verzweifelter Versuch, etwas gegen den Preisverfall zu unternehmen als eine geeignete Maßnahme zur dauerhaften Steigerung des Ölpreises zu sein“, meint Arnold. Mit einem dauerhaft über 55 bis 60 US-Dollar je Barrel liegenden Ölpreis ist nicht zu rechnen.

„Dem Ölpreis wird derzeit eine natürliche Grenze gesetzt und ein deutlicher und dauerhafter Anstieg über das Preisniveau hinaus erscheint unwahrscheinlich“, sagt Arnold. Er rechnet aufgrund dieser Zusammenhänge mit einem über den kommenden Monat hinweg weiteren Anstieg der Gaspreise, schätzt diesen aber eher moderat ein.

Zur Methodik

Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX-Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX-Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.

Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt. Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.

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