Veröffentlicht am 03.11.2017   Diskurs Communication GmbH   DE

Die Energiewende im Kreuzfeuer der Kritik

Im Oktober hagelte es von verschiedenen Seiten heftige Kritik an der deutschen Energie- und Klimapolitik. Dabei standen insbesondere das „Negativpreis-Paradox“ des EEG-Gesetzes, die explodierenden Kosten sowie das Verfehlen der Klimaziele im Fokus.

Die höchste Viralität in der Berichterstattung konnte im Oktober ein WeltN24-Artikel über den Effekt des Herbststurms "Herwart" auf den deutschen Strommarkt erzielen. Wie die Autoren berichten, fiel der Strompreis an der Börse aufgrund der durch den starken Wind verursachten "Stromschwemme" auf durchschnittlich minus 52,11 Euro pro Megawattstunde. Da durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz jedem Erzeuger von Ökostrom unabhängig von der Nachfrage die Abnahme des Stroms gegen einen festen Vergütungssatz garantiert wird, steigt durch die Minuspreise beim Strom mittelfristig allerdings die EEG-Umlage und damit die Kosten für die Privatverbraucher. Um dieses "Negativpreis-Paradox" zu beheben, schlagen die Autoren die Umwandlung des überschüssigen Stroms in künstlich erzeugten Wasserstoff vor.

Ebenfalls große Aufmerksamkeit konnte WeltN24 mit einem Bericht über die neue Ausgabe des Energiewende-Indexes der Beratungsgesellschaft McKinsey generieren. Darin werden seit fünf Jahren halbjährlich die Fortschritte bei der Umsetzung der deutschen Energiewende anhand von 15 quantifizierbaren Kriterien gemessen. Die Bilanz fällt dabei ernüchternd aus. So werden neun der von der Bundesregierung formulierten Ziele nach jetzigem Stand nicht erreicht, für acht gilt die Zielerreichung als "völlig unrealistisch". Dazu zählt das Versprechen einer Stabilisierung der Strompreise, die Erreichung der CO2-Einsparungsziele bis 2020 sowie die Ziele beim Netzausbau. Wie die Unternehmensberatung konstatiert, wird Deutschland "mit einer bloßen Fortsetzung der bisherigen "Fahrt auf Sicht"der anstehenden Aufgabe nicht gerecht."

Auch die der Bundesregierung unterstellte Deutsche Energieagentur hält laut ihrer neuen Leitstudie zur Energiewende eine grundsätzliche Überarbeitung der deutschen Energie- und Klimapolitik für notwendig. Wie Andreas Mihm auf FAZ.net berichtet wird in der Studie insbesondere das Ziel einer völligen Elektrifizierung aller Verkehrsträger als unrealistisch kritisiert. Zur Erreichung der klimapolitischen Ziele bis 2050 sei zudem eine "Vervielfachung" der installieren Photovoltaik- und Windkraftanlagen notwendig, was für Windkraftanlagen an Land eine fast vollständige Nutzung der verfügbaren Flächen bedeutet.

In insgesamt fünf weiteren Meldungen wurde darüber hinaus das Allzeithoch des Strompreises thematisiert. So liegt der durchschnittliche Strompreis laut FAZ.net 2017 bisher bei 28,18 je Kilowattstunde und damit so hoch wie noch nie zuvor. Ein Grund für die Kostenexplosion ist laut Focus Online die stark gestiegene Entschädigung, die Windkraftbetreiber über die EEG-Umlage für überschüssig produzierten Strom erhalten. Der starke Strompreisanstieg ist laut WeltN24, Spiegel Online, Zeit Online einer der Gründe, warum im Jahr 2016 insgesamt 330.000 Haushalten in Deutschland wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt wurde.

Ebenfalls Eingang in die zehn viralsten Meldungen des Monats fanden zwei Artikel zum Konflikt um den Braunkohle-Ausstieg bei den Koalitionsverhandlungen. So setzte sich Stefan Schultz auf Spiegel Online mit den Argumenten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auseinander, der sich gegen eine zeitnahe Abschaltung der verbleibenden Kohlemeiler ausgesprochen hat. 

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