Veröffentlicht am 01.04.2014   Misereor   DE

EU-Afrika-Gipfel: MISEREOR fordert humanere Flüchtlingspolitik

Hilfswerk kritisiert unmenschliche Abschottung des Kontinents

Aachen, 31. März 2014 - Anlässlich des EU-Afrika-Gipfels kritisiert das Hilfswerk MISEREOR die gegenwärtige EU-Politik der Abschottung gegenüber Flüchtlingen aus Afrika und dem Nahen Osten. In Brüssel treffen sich am 2. und 3. April die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und der afrikanischen Staaten, um über eine Vertiefung ihrer politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu beraten. Ein zentrales Thema wird dabei auch die gestiegene Zahl der Flüchtlinge sein, die nach Europa streben, und der Umgang der europäischen Staaten mit dieser Situation.

Nach wie vor gibt es wesentlich mehr Flüchtlinge innerhalb Afrikas, als Menschen nach Europa fliehen. 80 Prozent der Flüchtlinge weltweit leben ohnehin nicht in Industrie-, sondern in Entwicklungsländern. Afrika nimmt gemessen an der Bevölkerungszahl den weitaus größten Teil der Flüchtlinge auf. Nach Erhebungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) befinden sich global derzeit 45,2 Millionen Menschen, Binnenvertriebene mit eingerechnet, auf der Flucht. Nur 1,8 Millionen leben den 2012 erhobenen Zahlen zufolge in Europa. "Die Lasten sind also deutlich ungleich verteilt. Die wohlhabenden Staaten der Erde tragen nur einen Bruchteil davon", erklärt MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon.

Dennoch ist auch die Zahl derjenigen, die versuchen, aus Afrika und Nahost auf unseren Kontinent zu fliehen, zuletzt deutlich gestiegen. "Europa darf darauf aber nicht mit unmenschlichen Abschottungsmechanismen reagieren, sondern muss dringend zu einer gemeinsamen, humanen Flüchtlings- und Migrationspolitik finden", fordert Bröckelmann-Simon. "Warum gibt es neben der Grenzüberwachungsbehörde FRONTEX zum Beispiel nicht auch eine Agentur, die sich europaweit um die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten kümmert und deren Interessen vertritt?"

Konflikte, Kriege, Repressionen und schlechte Regierungsführung in Ländern wie Syrien, Irak, Mali, Südsudan, der zentralafrikanischen Republik, Libyen, Eritrea und Somalia zwängen immer mehr Menschen zur Flucht. Auch der Kampf und damit die Konflikte rund um Rohstoffe und knappe Ressourcen wie Erdöl, Kupfer, seltene Erden, aber vor allem auch Land und Wasser spielten dabei eine große Rolle. Gerade beim Abbau wichtiger Rohstoffe nehmen Menschenrechtsverletzungen zu, wie MISEREOR in verschiedenen Studien dargelegt hat. "Entwicklungszusammenarbeit bemüht sich nach Kräften, die Lebensbedingungen in Afrika zu verbessern, stößt hier aber an ihre Grenzen. Ob wir wollen oder nicht - wir werden uns mit der Problematik von wachsenden Flüchtlings- und Migrationsbewegungen aus Afrika nach Europa auseinandersetzen müssen", so Bröckelmann-Simon.

"Es ist also nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern es wird zur gemeinsamen politischen und gesellschaftlichen Aufgabe in Europa, eine Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen und Migranten zu entwickeln und Ängste abzubauen. Dabei gilt es auch, Schleusern das Wasser abzugraben und die wechselseitigen Vorteile pendelnder Migration und weltweit wachsender Mobilität zu erkennen und zu nutzen."

Darüber hinaus sollte es Europa auch in der Ausgestaltung der Handelsbeziehungen mit Afrika fairerweise neben den eigenen ökonomischen Interessen ebenso darum gehen, sicherzustellen, dass die in Armut lebenden Menschen in Afrika einen gleichberechtigten Zugang zu den begrenzten Ressourcen dieser Welt bekommen, so Bröckelmann-Simon.

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Neuss - Veröffentlicht von myconvento.com

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