Veröffentlicht am 07.05.2014   Misereor   DE

20 Jahre Genozid Ruanda: Die Menschen nicht alleine lassen

Friedensförderung und Konfliktprävention stehen im Mittelpunkt der MISEREOR-Arbeit

Aachen, 1. April 2014 - Zu Beginn der nationalen Trauerwoche, die Ruanda ab dem 1. April begeht, erklärt das Entwicklungshilfswerk MISEREOR, dass es auch weiterhin die Menschen in Ruanda beim Versöhnungsprozess begleiten und unterstützen wird.

20 Jahre nach dem Genozid, der am 7. April 1994 begann und bei dem über 800.000 Menschen starben, gilt Ruanda als Musterland Afrikas. Doch die heutige Stabilität hat einen hohen Preis: Oppositionelle und Regierungskritiker müssen sich starken staatlichen Regeln unterwerfen. Die Medien im Land stehen unter der Kontrolle der Regierung.

"Die Prämisse der Versöhnung darf nicht dazu führen, dass kritische Stimmen der Zivilgesellschaft in Ruanda unterdrückt werden", sagt Ilona Auer-Frege. Die Leiterin des Berliner MISEREOR-Büros erwähnt noch einen weiteren heiklen Punkt: "Zwar gab es Priester und Ordensleute, die während des Völkermordes Verfolgten Schutz boten. Aber es gab gleichzeitig viele in den Reihen der katholischen Kirche, die dem Morden teilnahmslos zusahen - oder selbst zu Mördern wurden." Diese Geschichte müsse weiter aufgearbeitet werden.

Seit 55 Jahren unterstützt das Hilfswerk MISEREOR Organisationen in Ruanda. Friedensförderung und Konfliktprävention stehen dabei im Mittelpunkt. "In jedem Projekt - sei es nun zu nachhaltiger Landwirtschaft oder im Bildungsbereich - geht es darum, einen Beitrag zur Aufarbeitung und Versöhnung zu leisten", erklärt Auer-Frege. MISEREOR hat bereits kurz nach dem Völkermord 1994 sozialpastorale Projekte in mehreren katholischen Diözesen unterstützt. Ziel war es zunächst, den Menschen zu helfen, mit den unfassbaren Geschehnissen umzugehen.

Auch heute noch bieten Partnerorganisationen gezielt psychosoziale Betreuung für traumatisierte Menschen an. Sie schulen Multiplikatoren zu Themen wie Konfliktprävention und gewaltfreie Kommunikation. Sie vergeben Mikrokredite, denn viele Genozid-Opfer leben in Armut am Rand der Gesellschaft. Und weil Traumata bis in die nächste Generation hinein wirken, werden gezielt Programme für Jugendliche angeboten. Darüber hinaus unterstützen Partnerorganisationen Dorfgemeinschaften, die Kosten für die medizinische Versorgung Kranker übernehmen, Saatgut teilen und Solidaritätskassen gegründet haben. Sie machen sich auf politischer Ebene für alle Opfer des Genozids stark und bringen über Radiosendungen Themen wie Kritisches Denken und
Werteorientiertes Handeln in die Öffentlichkeit. Weitere Organisationen leisten durch ihr Engagement im Bildungsbereich einen wichtigen Beitrag zu Aufbau und Zusammenhalt der Gesellschaft.

Die Arbeit von Partnern wie International Alert (IA) und Association Modeste et Innocent (AMI) hat dazu geführt, dass Menschen - unabhängig von ihrer Herkunft oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie - wieder zusammen leben und arbeiten. Beide Organisationen wurden dafür mit dem Friedenspreis des Ökumenischen Netzes Zentralafrika (ÖNZ) geehrt, IA im Jahr 2013, AMI Ende März 2014. "Auch 20 Jahre nach den Massakern bleibt es wichtig, alle Menschen in Ruanda darin zu unterstützen, eine friedliche und stabile Gesellschaft aufzubauen, die niemanden ausschließt", betont Auer-Frege. "Damit so etwas nie wieder geschieht!"


Weitere Informationen:
- Weitere Informationen zur MISEREOR-Arbeit in Ruanda können Sie hier lesen:
<<MISEREOR in Ruanda.pdf>>
- MISEREOR-Pressestelle, Petra Kilian, Tel.: 0241 442 128, Mail: petra.kilian@misereor.de
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Neuss - Veröffentlicht von myconvento.com

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